Kunstverein Bielefeld

Der Kunstverein Bielefeld ist ein Museum, das sich auf Ausstellungen und Installationen spezialisiert hat. Die Künstler Tolia Astakhishvili und Angélique Aubrit & Ludovic Beillard stehen im Fokus und setzen sich mit den Themen Residenz und Wohnorte auseinander.

Welle 61, 33602 Bielefeld

Der Kunstverein Bielefeld ist ein Museum, das sich auf Ausstellungen und Installationen spezialisiert hat. In den aktuellen Ausstellungen stehen die Künstler Tolia Astakhishvili und Angélique Aubrit & Ludovic Beillard im Fokus. Beide setzen sich intensiv mit den Themen Residenz und Wohnorte auseinander. Astakhishvili bringt dabei zusätzlich Zeichnungen und Malereien in ihre Werke ein, während das Künstlerduo auch Video und Performance in ihre Kunst integriert. Die Kunstwerke der Künstler zeugen von einem starken Interesse an Architektur als Ort des Lebens, der mit Erinnerungen verbunden und von Geschichten geprägt ist. Der Philosoph Gaston Bachelard beschreibt in seinem Werk Die Poetik des Raumes die Vorstellungskraft und das Träumen in Bezug auf Räume und die Art, wie wir die Welt bewohnen. Die Auswahl der Künstler wurde von dieser Idee und von dem, was die Räume des Kunstvereins Bielefeld darstellen und enthalten können, geleitet. Das Gebäude, in dem sich der Kunstverein befindet, diente im 17. Jahrhundert nicht nur als Residenz, sondern gewährte auch Asyl für Räuber und Ausgestoßene, die innerhalb der Mauern vor rechtlichen Verfolgungen geschützt waren. Die Künstler nutzen die historischen Räumlichkeiten als Inspiration und schaffen in ihren Werken einen Kontrast zum Thema Wohnraum. So entsteht ein Dialog, der das Thema personalisiertes Zuhause reflektiert. In ihrer künstlerischen Arbeit bezieht sich Tolia Astakhishvili auf Vergangenes und Erinnerungen, die durch den Raum transportiert wurden; ob intim oder politisch. Sie verwandelt die bestehende Architektur durch Gipskartonplatten und schafft so neue Räume. Die rohen Wände verändern dabei die ursprünglichen Ausstellungsräume, neue Blickwinkel und Perspektiven entstehen. Astakhishvilis Installationen erzählen eine nicht-lineare Geschichte, die den Betrachter durch verschiedene Bewusstseinsebenen führt. Dabei setzt sie oft surreal anmutende Zeichnungen und Malereien ein, die menschliche Anwesenheit und Einflüsse von außen zeigen. Angélique Aubrit und Ludovic Beillard bauen hingegen Umgebungen für Figuren, in denen sich burleske Erzählungen und groteskes Theater vereinen. Die Kostüme und Skulpturen ihres Werkes, die an menschliche Gesichter oder andere Kreaturen erinnern, sind eine Kombination aus selbst genähter Kleidung und hölzernen Helmen. Viele ihrer Figuren stellen oft Minderheiten dar, die von der Gesellschaft marginalisiert werden. In ihren Videoinstallationen nehmen diese Figuren dann eine zentrale Rolle ein. Ein satirischer Blick auf unsere Gegenwart mit den brutalen und unklaren Aspekten des Lebens sowie die Schaffung einer neuen Form der kollektiven Ôffnung ist das Ziel ihrer Arbeit. Auf der oberen Etage des Kunstvereins haben sie nun drei neue und bequem wohnende Wesen kreierte.

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